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Jetzt mit 50 Plus - oder nie?


Wer will schon älter werden! Auch wenn wir uns alle ein langes Leben wünschen, meldet sich das Alter mit eher unbehaglichen Gefühlen. Die Zeit hinterlässt Spuren, die sich besonders in unserem Körper bemerk- und sichtbar machen. Keine angenehme Erkenntnis in Zeiten des Jugendwahns. Besonders um die 50 werden wir uns bewusst: Nun beginnt ein neuer Abschnitt. Zudem spüren wir mehr denn je, dass uns die Zeit für die Verwirklichung unserer Pläne davonläuft. Ein Gefühl von «jetzt oder nie» setzt sich in unseren Gedanken fest. Die Sorge um «verpasste Chancen» führt zu schlaflosen Nächten – und nicht selten in eine Krise.


Aber die Spuren der Zeit sind auch ein kostbares Geschenk – erst die Fülle unser Jahre macht es möglich, dass wir eine reiche Ernte einfahren. Die Essenz unserer Erfahrungen hat einen würzigen Cocktail gebraut, mit wertvollem Inhalt: Wir müssen niemandem mehr etwas beweisen. Wir wissen, was wir wollen und was nicht. Wir sind an dem Punkt angelangt, den wir uns immer wünschten.


Oder doch noch nicht? Woher rühren die Zweifel, die uns in unserer Komfortzone stören? Wie ist das innere Drängen zu deuten, das uns unruhig und nervös macht? Es sind die ungelebten Träume, die ungestillten Sehnsüchte. Nur wenn wir ihnen offen begegnen, können wir sie als Wegweiser sehen, die uns zu neuen Ufern führen. Aber wie gehen wir diesen Wandel konkret an?


Die Autorin Gail Sheehy beschreibt in ihrem Buch «Passages» die verschiedenen Wechsel, die wir in unserem Leben durchlaufen. Sie zeigt auf, wie unzureichend unsere gesellschaftlichen Normen uns auf diese Veränderungen vorbereiten. In anderen Kulturen werden diese Übergangsphasen bewusst durchlaufen – etwa bei den amerikanischen Ureinwohnern: Die Menschen wurden in den wichtigsten Stadien des Wandels mit Ritualen und in Prozessen sorgsam begleitet.

Riten und Unterweisungen führten in jenen Zeiten Jungen und Mädchen über die Schwelle der Kindheit ins Erwachsenenleben. In späteren Zeremonien wurden Erwachsene dann in den Bund der Ältesten und Weisen aufgenommen. Und zum Ende des Lebens hin wurden schliesslich Greise auf den Übergang ins Jenseits vorbereitet. In unserer Kultur und der heutigen Gesellschaft sind wir auf uns selbst gestellt.


Wie können wir uns in der modernen Welt auf solche «Passages» vorbereiten?

“Mit jeder Phase des menschlichen Wachstums müssen wir eine schützende Struktur ablegen. Wir fühlen uns verletzlich und ausgesetzt, aber auch...wieder formlos und somit in der Lage, uns in Richtungen auszudehnen, die wir bisher nicht kannten», sagt Gail Sheehy.


Der Lebensabschnitt 50Plus fordert uns mit seinem Ruf nach Veränderung besonders heraus. In der englischsprachigen Kultur etwa wird die Menopause bei Frauen als «Change of Life» bezeichnet. Meist wird dieser «change» vor allem den rein biologischen Veränderungen wie dem Verlust der Gebärfähigkeit und Fruchtbarkeit zugeschrieben. Aber Frauen und Männer erleben zu dieser Zeit einen «Change of Life», mit einem tief empfundenen Wandel – nicht nur auf hormoneller, sondern auch auf psychologischer Ebene. Oft sind wir jedoch so stark von professionellen und familiären Anforderungen beansprucht, dass wir diese Veränderungen ignorieren oder gar als Störungen verdrängen.

Die Entscheidung, diesen Veränderungen bewusst zu begegnen: sie kann unser Leben bereichern und transformieren.


Wir Menschen sind in unserem Wesenskern einzigartig. Diese Einzigart ist wie eine Selbstverständlichkeit in uns allen angelegt – wie in anderen Lebewesen auch, zum Beispiel den Blumen auf dem Feld in all ihrer farbenfrohen Vielfalt. Unsere Einzigartigkeit birgt zu jeder Zeit unseres Lebens ein wunderbares Potential. Doch wir müssen es selbst zur Blüte bringen. Wir brauchen dafür nicht unbedingt Rituale, sondern vor allem den inneren Willen, weiter zu wachsen und uns zu verändern.


Diese Reise fordert von uns Mut, Klarheit, Achtsamkeit und Durchhaltewillen. Mit der Begleitung eines ganzheitlichen Coaches lässt sich dieser kurvenreiche Weg mit mehr Zuversicht, Inspiration und Führung beschreiten.

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